Erstes eLHF der Berliner Feuerwehr geht in Dienst (2024)

Berlin – Seit dieser Woche besitzt die Berliner Feuerwehr das erste elektrobetriebene Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug, kurz: eLHF. Gemeinsam stellten Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen und Berlins Innensenator Andreas Geisel im Beisein des Staatssekretärs für Umwelt und Klimaschutz Stefan Tidow das bisher in Deutschland einzigartige Einsatzfahrzeug in Dienst.

Erstes eLHF der Berliner Feuerwehr geht in Dienst (1)

Gefördert und finanziert wird das aktuelle Projekt durch das Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE 1213-B4-N), welches aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert wird. Die Erkenntnisse aus den Einsätzen des neuen eLHF werden gesammelt und ausgewertet. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist ab dem Jahr 2022 eine deutliche Ausweitung der LHF-Flotte mit Elektro-Antrieben geplant. Die Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr ist ebenso beteiligt. Innerhalb der Berliner Feuerwehr wird das Projekt eng durch den Fachbereich „Zentraler Service Fahrzeuge und Geräte“ begleitet. Die Firma Rosenbauer ist der Hersteller des Projektfahrzeugs.

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Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre. Es läuft vom 6. März 2018 bis zum 31. Januar 2022. Die einjährige Erprobung findet auf den Feuerwachen Mitte, Suarez und Schöneberg für jeweils vier Monate statt. Diese Feuerwachen wurden aufgrund ihrer Lage im Stadtzentrum innerhalb der Umweltzone ausgewählt, um dort Dieselruß-, Luftschadstoffe und Lärmemissionen einzusparen. Ein weiteres Auswahlkriterium waren die Alarmzahlen der Feuerwachen. Das Fahrzeug soll auf hoch frequentierten Wachen erprobt werden.

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Auf den Feuerwachen kommen Schnellladesysteme zum Einsatz, die eine Ladeleistung von mehr als 100 kW ermöglichen. Innerhalb der Erprobung sollen zwei Systeme getestet werden. Das erste System wird direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Das zweite System ist mit einem Batteriepufferspeicher ausgestattet, welcher die notwendige Hausanschlussleistung auf bis zu 11 kW reduzieren kann. Die Feuerwehr schätzt die Ladezeit für eine vollständige Ladung auf 30 Minuten. Genauere Daten soll die Langzeiterprobung liefern.

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Mit einer vollständigen Ladung soll das Fahrzeug eine Reichweite von 300 Kilometern haben. Die Akkulaufzeit beträgt reinelektrisch ca. eine bis anderthalb Stunden. Die dieselelektrische Laufzeit beträgt mehr als vier Stunden. Denn um katastrophenschutzfest zu sein, ist das Fahrzeug mit einem Range Extender (Reichweitenverlängerer) ausgestattet. Dieser wird durch einen Dieselmotor dargestellt, der die Nutzung der verfügbaren Katastrophenschutzinfrastruktur ermöglicht. Der Dieseltank fasst 130 Liter. Auf diese Weise ist das Fahrzeug auch in Katastrophenschutzfällen, wie zum Beispiel lang anhaltenden und großflächigen Stromausfällen, uneingeschränkt nutzbar.

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Zehn neue Stromer auch bei der BF Hannover

Hannover – Oberbürgermeister Belit Onay und Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski übergaben heute offiziell zehn elektrobetriebenen Einsatzfahrzeuge an die hannoversche Feuerwehr. Im Rahmen des innerstädtischen Projektes „Hannover stromert“ verfolgt der Fachbereich Feuerwehr das Ziel, die konsequente Nutzung von Elektromobilität zu beschleunigen und hatte die insgesamt zehn Einsatzfahrzeuge beschafft. Über das Förderprojekt „hanno50“ der Klimaschutzleitstelle der Landeshauptstadt erfolgte eine anteilige Finanzierung des Beschaffungsprojektes. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um sieben elektrisch angetriebene Mehrzweckwagen (eMZW) vom Typ Nissan e-NV200 sowie um drei elektrisch angetriebene Kommandowagen vom Typ eGolf.

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„Der Klimaschutzleitstelle ist es gelungen, Fördermittel von rund drei Millionen Euro vom Bundesverkehrsministerium einzuwerben, um insgesamt 107 Elektrofahrzeuge für die Landeshauptstadt zu beschaffen. Wir freuen uns besonders, dass aus dem Förderprogramm „hanno50“ die neuen elektrischen Fahrzeuge für unsere Feuerwehr anteilig finanziert werden konnten“, hob Oberbürgermeister Onay hervor. Die sieben neuen eMZW dienen dem Personen- und Materialtransport zwischen Feuer- und Rettungswachen und zu Einsatzstellen. Weiterhin stehen die Fahrzeuge zusätzlichen Einsatzleitdiensten für die Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen (zum Beispiel bei Großschadenereignissen wie Flächenlagen bei Unwetterereignissen oder Kampfmittelräumungen) zu Verfügung. Hierbei können die erforderliche Schutzkleidung, Kommunikationsgeräte sowie Hilfsmittel mitgeführt werden.

Die Nissan e-NV200 Evalia werden von einem Elektromotor mit 80 kW (109 PS) und einem Drehmoment von 254 Nm über ein stufenloses Automatikgetriebe angetrieben. Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 123 km/h. Reichweite: 200 km. Den feuerwehrtechnischen Ausbau übernahm Holzapfel Sonderfahrzeuge. Technische Ausstattung: zwei Schiebetüren, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Sitz- und Lenkradheizung, Rückfahrkamera, Radio, Navigation, 6x Airbag, Tempomat, Bordcomputer, ABS, ESP, Multifunktionslenkrad, Berganfahrassistent, Reifendruckkontrolle, Blaulicht, Analog- und Digitalfunk, Unfalldatenschreiber, Feuerlöscher, Gepäckraumabtrennung durch feststehendes Gitter. Investitionssumme: 461.300 Euro, davon 124.341 Euro aus Fördermitteln.

Die drei neuen eGolf dienen vorwiegend Einsatzleitdiensten zur Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen. Hierbei können die erforderliche Schutzkleidung, Kommunikationsgeräte sowie Hilfsmittel für die Einsatzleitung mitgeführt werden. Sie besitzen Elektromotoren mit 100 kW (136 PS) sowie einem Drehmoment von 290 Nm. Die Kraftübetragung erfolgt über ein 1-Gang-Automatikgetriebe, ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 km/h bei ebenfalls 200 Kilometer Reichweite. Den Ausbau fertigte OWL-Digitalfunk. Technische Ausstattung: LED-Scheinwerfer, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Sitz- und Lenkradheizung, Einparkhilfen vorne/hinten, Radio, Navigation, Notbremsassistent, 6x Airbag, Abstands-Tempomat, ABS, ESP, Multifunktionslenkrad, Bordcomputer, Berganfahrassistent, Reifendruckkontrolle, Blaulicht, Analog- und Digitalfunk, Unfalldatenschreiber, Atemschutzgerät, Notfalltasche, Feuerlöscher, Gepäckraumabtrennung durch feststehendes Gitter. Gekostet haben die Fahrzeuge 157.202 Euro, davon stammten 31.200 Euro aus Fördermitteln.

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